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Sonnenschutz im Wasser: Nötig oder nicht?

Schwimmen, Surfen, Schnorcheln – sich bei Hitze im Wasser zu erfrischen oder Wassersport zu betreiben, ist verlockend. Doch die Sonne hat ihre Tücken und in der Nähe des Wassers reflektiert sie zusätzlich, was das Sonnenbrandrisiko erhöht. Umso wichtiger ist es, im Wasser den richtigen Sonnenschutz anzuwenden.

02. August 2024 • 3 Min. Lesezeit

Wieso braucht man Sonnenschutz im Wasser?

UV-Strahlung durch die Sonne dringt in die Haut ein und kann neben Sonnenbränden auch tiefgehende Zellschäden verursachen, die im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen können. Sonnenschutz ist daher das A und O, wenn es darum geht, die Hautgesundheit zu bewahren. Sonnenschutz braucht man dabei nicht nur an Land, sondern auch im Wasser, denn Wasser bietet keinen Schutz vor der Sonne – im Gegenteil.

Zwar erreichen in 50cm Wassertiefe „nur“ noch etwa 60 Prozent der UV-Strahlung die Haut, allerdings ist selten der gesamte Körper dauerhaft unter Wasser und alle Körperteile über Wasser sind extra gefährdet. Denn Wasser reflektiert die UV-Strahlung und kann ihren Effekt so um bis zu 50 Prozent verstärken. Selbst ein Aufenthalt am Wasser, bei dem nicht mal geschwommen wird, kann daher schnell für Sonnenbrand sorgen.

Ein weiterer Effekt von Wasser, der einen Sonnenschutz nötig macht, ist, dass Wasser die Haut aufweicht. Dadurch wird sie lichtempfindlicher und kann so schneller einen Sonnenbrand entwickeln. Auch beim Schwitzen passiert das, weshalb auch beim Sport nicht auf einen Sonnenschutz verzichtet werden sollte. Außerdem vergisst man durch das kühle Nass oder einen erfrischenden Wind, wie er häufig am Wasser weht, dass die Sonne ganz schön intensiv ist. Mit der kühlen Haut fühlt es sich so an, als wäre die Sonne gar nicht so schlimm und nach einigen Stunden kommt dann die böse Überraschung.

Welcher ist der richtige Sonnenschutz im Wasser?

Sonnenschutz im Wasser lässt sich auf verschiedene Weise erreichen. Mit einer wasserfesten Sonnencreme lässt sich der gesamte Körper vor der Sonne schützen – der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 30, noch besser 50 oder 50+ betragen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Sonnencreme auch wirklich wasserfest ist, denn das ist nicht jede Sonnencreme, die im Handel erhältlich ist.

Weitere Kriterien, die die wasserfeste Sonnencreme haben sollte, sind:

  • Sie sollte hautverträglich sein
  • Sie sollte über einen Breitbandfilter verfügen und sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung schützen.
Wasserfeste Sonnencreme

Wie wird die wasserfeste Sonnencreme richtig aufgetragen?

Produkte mit chemischen UV-Filtern sollten 20 bis 30 Minuten vor dem Schwimmen aufgetragen werden, damit die Sonnencreme ihre volle Wirkung entfalten kann. Hinsichtlich der Menge sollten etwa 3 bis 4 Esslöffel Sonnencreme auf die Haut aufgetragen werden, damit diese ausreichend geschützt ist. Vergiss nicht, die Hand- und Fußrücken einzucremen, den Nacken, die Ohren sowie die empfindliche Haut auf den Lippen.

Nach dem Schwimmen und Abtrocknen sollte die Sonnencreme direkt erneuert werden, da sie durch das Wasser ihre Wirkung verliert. Doch auch, wenn kein direkter Wasserkontakt stattfindet, sollte die Sonnencreme nach spätestens zwei Stunden erneuert werden, da sie an Wirksamkeit einbüßt.

Wie lange hält der Schutz von wasserfester Sonnencreme?

Für Sonnencreme in Europa gibt es einen Standard für den Claim „wasserfest“.

  • „Wasserfest“ bedeutet in dem Fall, dass nach zweimal 20 Minuten Schwimmen im Wasser noch 50 Prozent der angegebenen Schutzleistung der Sonnencreme vorhanden sein müssen.
  • Steht auf der Tube oder Flasche „extra wasserfest“, dann müssen nach viermal 20 Minuten schwimmen noch 50 Prozent der Schutzleistung erhalten bleiben.
  • Beim Label „extra langanhaltend wasserfest“ übersteht die Creme sechsmal 20 Minuten schwimmen.

Für den Wassersport gibt es nochmal eigene Sonnencremes, die besonders robust gegen Schwitzen und Abrieb sind. Sie sind als Spray oder als Lotion erhältlich und wirken langanhaltend gegen die UV-Strahlen im Wasser sowie die UV-Strahlen unter Wasser.

Wie ist Sonnenschutz im Wasser noch möglich?

Sonnencreme ist insbesondere für die exponierten Körperstellen wie das Gesicht, die Hände oder die Ohren der beste Schutz. Es gibt weitere Möglichkeiten, wie die Haut im Wasser noch vor der Sonne geschützt werden kann:

  • Spezielle UV-Schutzkleidung ist besonders dicht gewebt und schützt die Haut somit vor der schädlichen UV-Strahlung. Für einen Aufenthalt am Wasser ist sie gut geeignet und wer möchte, kann mit ihr auch schwimmen gehen.
  • Generell kann der Oberkörper auch beim Schwimmen mit einem T-Shirt bedeckt werden. Je dichter und dicker der Stoff, desto besser ist der Schutz vor UV-Strahlung. Da ein T-Shirt oder selbst eine Shorts aber nicht alles bedecken, ist der Auftrag zusätzlicher Sonnencreme unerlässlich.
  • Ein Hut oder eine Kappe schützen den Kopf und das Gesicht auch beim Baden.
  • Eine gute Sonnenbrille schützt die Augen vor der reflektierenden Sonne.

Um die UV-Belastung zu reduzieren, solltest du deine Zeit nicht nur in der prallen Sonne verbringen und auch die Zeit im Wasser nicht aus den Augen verlieren. Suche den Schatten oder nutze Sonnenschirme, um die UV-Belastung durch die Sonnenstrahlen zu reduzieren.

Wichtig: Auch an einem bewölkten Tag solltest du Sonnencreme tragen, da durch die Wolken immer noch bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung gelangt.

Sonnencreme

Sonnenschutz im Wasser FAQ

Wofür steht LSF bzw. Lichtschutzfaktor? Der LSF gibt an, wie lange die Schutzwirkung einer Sonnencreme anhält. Dabei hängt die genaue Schutzzeit vom Eigenschutz der Haut ab. Diese Zeit kann mit dem Lichtschutzfaktor multipliziert werden und gibt die Minuten an, die die Haut dann vor der Sonne geschützt ist. Dabei ist der Schutz nie 100-prozentig.
Wie kann ein Sonnenbrand am besten behandelt werden? Solltest du dir doch mal einen Sonnenbrand eingefangen haben, kannst du mit kühlenden Lotionen, speziellen After Sun Cremes oder Aloe Vera beinhaltenden Produkten die Haut mit viel Feuchtigkeit versorgen und so zur Heilung beitragen. Bei stärkeren Verbrennungen können auch Quarkwickel helfen. Wichtig ist außerdem, viel zu trinken, um den Feuchtigkeitsverlust des Körpers auszugleichen. Falls sich Blasen auf der Haut bilden, solltest du sie niemals selber aufstechen, sondern zum Arzt gehen.
Kann Sonnencreme den Ozeanen schaden? Es gibt Sonnencremes, die Chemikalien enthalten, die schädlich für das marine Leben, Korallenriffe und Fische sind. Einige Urlaubsziele wie zum Beispiel Hawaii haben Sonnencremes mit bestimmten Inhaltsstoffen daher verboten. Achte daher darauf, dass deine Sonnencreme möglichst biologisch abbaubare Stoffe enthält – das ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für deine Haut.

Fazit

Sonnencreme im Wasser zu tragen, ist essenziell, um sich vor der UV-Strahlung zu schützen, die auch unter die Wasseroberfläche reicht. Insbesondere durch den kühlenden Effekt des Wassers oder den Wind, der in der Nähe des Wassers oft weht, wird die Intensität der Sonne schnell unterschätzt. In Europa gibt es eine standardmäßige Definition, wie lange die Sonnencreme mit der Aufschrift „wasserfest“ halten muss. Ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30 oder noch besser 50 ist empfehlenswert. Zusätzlich können dich ein T-Shirt oder Kleidung mit UV-Schutz auch im Wasser davor bewahren, einen Sonnenbrand zu bekommen. Regelmäßiges Nachcremen alle zwei Stunden oder nach dem Schwimmen und Abtrocknen ist außerdem wichtig.

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